Pressemeldung: Das neue tschechisch-deutsche Residenzprogramm ist gestartet 08. 10. 2020

Das neue tschechisch-deutsche Residenzprogramm ist gestartet

Leipzig, 08.10.2020 - Die Autorinnen des tschechisch-deutschen Residenzprogramms 2020 haben sich heute im Neuen Rathaus vorgestellt: Die tschechische Schriftstellerin Markéta Pilátová weilt bis zum 31. Oktober in Leipzig. Dort war sie bereits zur Leipziger Buchmesse 2019 mit ihrer Novelle „Der Held von Madrid“ zu Gast und hat im Frühjahr ihren jüngsten, viel beachteten Roman „Mit Baťa im Dschungel“ präsentiert. Nun möchte sie sich bei ihrem einmonatigen Stadtaufenthalt zu ihrem neu geplanten Erzählungsband anregen lassen: „Bisher habe ich meine Texte immer in Lateinamerika geschrieben. Jetzt bin ich gespannt auf neue Inspirationen in Leipzig - die Stadt der Bücher, aber auch der Musik. Ich liebe die klassische Musik! Wenn ich schreibe, höre ich häufig Bachs Fugen. Und nun darf ich sogar in der Stadt meines Lieblingskomponisten schreiben.“ Erste Kostproben ihrer noch unveröffentlichten Texte wird Markéta Pilátová am 19.10. um 19.30 Uhr im Literaturhaus Leipzig geben (Moderation: Mirko Kraetsch. Deutsche Stimme: Steffi Böttger). Die deutsche Schriftstellerin Heike Geißler tritt ihren ursprünglich vom 15.10 bis 15.11. geplanten Schreibaufenthalt in Brünn aufgrund der aktuellen Corona-Lage zu einem späteren Zeitpunkt an. Dem tschechischen Publikum wird sie sich u.a. in der Mährischen Landesbibliothek vorstellen. Heike Geißler ist gespannt auf die ihr noch fremde Stadt und kreativen Impulse, die ihr Brno geben kann: „Ich freue mich über jeden Ort Europas, den ich in dieser aufgewühlten Gegenwart genauer kennenlernen darf. Ich war nie zuvor in Brno, in meiner Kindheit reisten wir immer nur bis Chomutov, ich habe also viel zu entdecken und werde berichten. Ich werde in der Gesellschaft einer Romanfigur nach Brno reisen, mich an deren unruhige Fersen heften und sehen, was passiert.“

Premiere feierte das tschechisch-deutsche Residenzprogramm anlässlich des Gastlandauftritts der Tschechischen Republik auf der Leipziger Buchmesse 2018/19 mit jeweils fünf Autorinnen und Autoren. Von nun an wird es mit je einem Stipendiaten/ einer Stipendiatin pro Jahr fortgesetzt, bis 2023, wo mit einem umfangreichen Kulturprogramm das 50-jährige Jubiläum der Partnerstädte Leipzig und Brünn gefeiert werden soll.

Über die Residentinnen

Markéta Pilátová, geboren 1973 in Kroměříž, Mähren, ist Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin aus dem Spanischen. Sie schreibt Romane, Kinder- und Jugendbücher sowie Lyrik. An der Palacký-Universität in Olomouc studierte sie Latein, Romanistik und Geschichte. Später leitete sie die Auslandsredaktion der Zeitschrift Respekt und ging für mehrere Jahre als Tschechisch-Lektorin nach Argentinien und Brasilien. Schon in ihrem Debütroman „Žluté oči vedou domů“ (2007, dt. „Wir müssen uns irgendwie ähnlich sein“) fand Markéta Pilátová zu der für sie typischen Erzählweise, in der sie die Geschicke ihrer tschechischen Protagonisten mit denen von südamerikanischen Helden verknüpft und das Leben in ihrer Heimat mit fremden Augen betrachtet. Der Roman wurde für den Magnesia Litera Preis und den Josef-Škvorecký-Preis nominiert sowie in sieben Sprachen übersetzt. In ihrem jüngsten Roman erzählt sie die abenteuerliche Lebensgeschichte von Jan Antonín Baťa, dem Halbbruder des legendären tschechischen Schuhherstellers Tomáš Baťa, die ihn nach Brasilien führte.

Auf Deutsch bisher erschienen:

  • Wir müssen uns irgendwie ähnlich sein. Roman, übers. von Michael Stavarič, Residenz Verlag 2010
  • Mein Lieblingsbuch. Roman, übers. von Julia Koudela-Hansen-Löve und Christa Rothmeier, Braumüller Verlag 2012
  • Tsunami Blues. Roman, übers. von Mirko Kraetsch, Braumüller Verlag 2016
  • Der Held von Madrid. Novelle, übers. von Sophia Marzolff, Větrné mlýny und Wieser Verlag 2019
  • Mit Baťa im Dschungel. Roman, übers. von Sophia Marzolff, Wieser Verlag 2020

Heike Geißler wurde 1977 in Riesa, Sachsen, geboren. Auch nach ihrem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Halle/Saale und München blieb sie ihrer Heimat Sachsen verbunden. Heute lebt und arbeitet die renommierte Autorin und zweifache Mutter in Leipzig. Heike Geißler wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter mit dem Alfred-Döblin Förderpreis (2001). 2007 führte sie ein Stipendium des DAAD nach Archangelsk, Russland. 2008 erhielt sie ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, und 2016/17 verbrachte sie in Rom als Stipendiatin der Villa Massimo. 2020 folgte das Denkzeit-Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. 

Bisher erschienen (Auswahl): 

  • Rosa, Roman, DVA 2002
  • Nichts, was tragisch wäre, Erzählung, DVA 2007
  • Emma und Pferd Beere, Kinderbuch, Lubok Verlag 2009
  • Lücken kann man lesen, Hrsg. der Heftserie in Zusammenarbeit mit Anna Lena von Helldorff, 2010 ff.
  • Saisonarbeit, Bericht/Essay, Spector Books, Leipzig 2014

Pressebilder der Autorinnen finden sich unter: www.ahojleipzig2019.de/de/press

Die Veranstalter des Residenzprogramms

Stadt Leipzig, vertreten durch das Referat Internationale Zusammenarbeit (Bereitstellung einer Wohnung für die tschechische Residentin in Leipzig, Stipendium in Höhe von 1.000 Euro und Fahrkostenbeitrag in Höhe von 100 Euro für die deutsche Residentin), die Mährische Landesbibliothek (Organisation und Öffentlichkeitsarbeit), das Tschechische Literaturzentrum (Bereitstellung einer Wohnung für die deutsche Residentin in Brno, Stipendium in Höhe von 1.000 Euro und Fahrtkostenbeitrag in Höhe von 100 Euro für die tschechische Residentin) sowie die Stadt Brno (Kulturprogramm).

 

PRESSEKONTAKT

Susanne Meierhenrich

Herbst-Echo Tschechien 2020

Pressesprecherin                 

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Social Media Managerin

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Programmkoordinator

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Tschechisches Kulturjahr DE/A/CH

Moravská zemská knihovna Brno

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