PRESSEEINLADUNG „Zukunft denken. Corona-Krise als Chance?“ - Live-Stream des deutsch-tschechischen Festivals am 27. & 28.11.2020 24. 11. 2020

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Journalistinnen und Journalisten,

sehr herzlich laden wir Sie ein zur Teilnahme am Live-Stream des deutsch-tschechischen Festivals der Schaubühne Lindenfels und von „Echo Tschechien 2020“ am 27. und 28. November 2020 unter www.schaubuehne.com.

Deutsche und tschechische Schriftsteller_innen und Intellektuelle treffen in der Schaubühne Lindenfels Leipzig und via Zoom aus Prag, Brünn, Příbram und Halle zusammen, um über das Thema „Zukunft denken. Corona-Krise als Chance?“ zu diskutieren. Dabei sind Martin BeckerIrena DouskováHeike GeißlerViktorie HanišováTereza SemotamováVít Slíva und Marek Toman sowie die Übersetzerinnen Kathrin Janka und Bianca Lipanska. Es moderieren der Kulturjournalist Tino DallmannChristina Frankenberg, stellv. Direktorin des Tschechischen Zentrums Berlin, Zuzana Jürgens, Geschäftsführerin des Adalbert Stifter Vereins und der Übersetzer Mirko Kraetsch. Außerdem hat der tschechische Botschafter in Deutschland sowie Literat Tomáš Kafka seine Teilnahme zugesagt und betont: „Es ist unsere Aufgabe in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten, das Beste zu tun, um der Kultur sowie den Kulturschaffenden zu der alten, guten Stärke zu verhelfen. Mag sein, dass wir dabei erfinderisch sein müssen und gelegentlich auch neue Wege einschlagen werden. Doch die Kultur ist alle Anstrengungen und höchstes Engagement wert.“

Diskussionen, Lesungen und eine Gedichtvertonung stehen auf dem Programm, live signierte Bücher können gewonnen werden. Die Debatten verhandeln, wie die Corona-Krise die Arbeit der Schriftsteller_innen der beiden Nachbarländer geprägt und was sich für sie verändert hat. Aber der Blick richtet sich auch nach vorn, auf die Herausforderungen, die sich aus der Pandemie für eine gemeinsam gestaltete europäische Zukunft ergeben sowie für die Literaten in ihrer Rolle als Grenzgänger. Birgt die Krise auch Chancen für den Kulturaustausch, für neue Vermittlungswege und Formate? Darauf geht es um den Ertrag des Schreibens, und neue tschechische Bücher in deutscher Übersetzung werden vorgestellt. 

 

Das Programm

27. November 2020

18:30 Uhr

Eröffnung durch Martin Krafl, Koordinator „Echo Tschechien“, Leiter des Tschechischen Literaturzentrums & René Reinhardt, Künstlerischer Direktor der Schaubühne Lindenfels - vor Ort

Kurzstatement des Botschafters der Tschechischen Republik Tomáš Kafka - vorab aufgezeichnet

 

Panel 1

Was hat die Corona-Pandemie im Leben der Literaten verändert, was bedeutet sie für das eigene Schreiben?

Moderation: Christina Frankenberg, stellv. Direktorin des Tschechischen Zentrums Berlin - vor Ort

Martin Becker, Schriftsteller - per Zoom aus Halle zugeschaltet

Tereza Semotamová, Schriftstellerin - per Zoom aus Prag zugeschaltet

Panel 2

20:15 Uhr

Birgt die Krise Chancen für den Kulturaustausch, für neue Vermittlungsformen und Formate?

Moderation: Tino Dallmann, Kulturjournalist - vor Ort

Heike Geißler, Schriftstellerin und Residenzautorin in Brünn 2021 - vor Ort

Viktorie Hanišová, Schriftstellerin - per Zoom aus Prag zugeschaltet

28. November 2020

Panel 3

18:00 Uhr

Lesung und Gespräch

Moderation: Zuzana Jürgens, Geschäftsführerin des Adalbert Stifter Vereins - vor Ort

Vít Slíva, Schriftsteller - per Zoom aus Brünn zugeschaltet

Dolmetscherin: Bianca Lipanska - per Zoom aus Prag zugeschaltet

Kathrin Janka, Übersetzerin und deutsche Stimmer - vor Ort

Musikalische Gedicht-Vertonungen - vorab aufgezeichnet

Marek Toman, Schriftsteller - per Zoom aus Příbram zugeschaltet

Dolmetscherin: Bianca Lipanska - per Zoom aus Prag zugeschaltet

Deutsche Stimme: Steffi Böttger, Schauspielerin - vor Ort

Panel 4

20:30 Uhr

Lesung und Gespräch

Moderation: Mirko Kraetsch, Übersetzer und Dolmetscher des Gesprächs - vor Ort

Irena Dousková, Schriftstellerin - per Zoom aus Prag zugeschaltet

Deutsche Stimme: Steffi Böttger, Schauspielerin - vor Ort

Links zur digitalen Teilnahme

> 27.11., 18:30 Uhr: https://www.schaubuehne.com/spielplan-veranstaltungen-leipzig/zukunft-denken-corona-krise-als-chance
> 28.11., 18:00 Uhr: https://www.schaubuehne.com/spielplan-veranstaltungen-leipzig/lesung-und-gespraech-mit-dem-lyriker-vit-sliva-und-dem-kinderbuchautor-marek-toman
> 28.11., 20:30 Uhr: https://www.schaubuehne.com/spielplan-veranstaltungen-leipzig/lesung-und-gespraech-mit-irena-douskova

‚Corona-Geschichten‘ von Martin Becker und Tereza Semotamová zum Panel Nr. 1 finden sich hier:

http://berlin.czechcentres.cz/programm/event-details/cesko-nemecke-koronapovidky/

 

Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller

Martin Becker, 1982 geboren, aufgewachsen in Plettenberg, ist freier Autor für den Hörfunk, Literaturkritiker beim Deutschlandfunk und bei Deutschlandradio Kultur. Er berichtet in Features und Reportagen u.a. aus Tschechien, Frankreich, Kanada und Brasilien. Für seine journalistischen Arbeiten wurde er 2017 mit dem deutsch-tschechischen Journalistenpreis ausgezeichnet. 2007 erschien sein preisgekrönter Erzählband „Ein schönes Leben“, 2014 folgte sein Roman „Der Rest der Nacht“, 2017 „Marschmusik“. Außerdem gab er die Anthologie „Die letzte Metro. Junge Literatur aus Tschechien“ (gemeinsam mit Martina Lisa) heraus. Sein jüngstes Buch „Warten auf Kafka. Eine literarische Seelenkunde Tschechiens“ wurde 2019 vom Luchterhand Literaturverlag publiziert. Gemeinsam mit Jaroslav Rudiš realisierte er mehrere Hörspiele und Lesungen. Martin Becker lebt in Halle und Köln.

Tereza Semotamová, geboren 1983 in Boskovice, ist Prosaautorin, Publizistin und Übersetzerin. Sie studierte Drehbuch und Dramaturgie an der Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst, zudem Germanistik an der Masaryk-Universität in Brno und promovierte mit einer Dissertation über deutsche Hörspiele der 1950er Jahre. Tereza Semotamová schreibt Hörspiele, Features und Kolumnen, übersetzt deutschsprachige Literatur ins Tschechische und arbeitet für die deutsch-tschechische Plattform já-du. In ihrem ersten Roman „Im Schrank“ (übersetzt von Martina Lisa, Voland & Quist 2019) erzählt sie von einer jungen Frau, die die radikale Entscheidung trifft, sich vor der Welt zu verstecken und in einen Schrank zu ziehen.

Heike Geißler wurde 1977 in Riesa, Sachsen, geboren. Auch nach ihrem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie, in Halle/Saale und München, blieb sie ihrer Heimat Sachsen verbunden. Heute lebt und arbeitet sie in Leipzig. Heike Geißler wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter mit dem Alfred-Döblin Förderpreis (2001). 2007 führte sie ein Stipendium des DAAD nach Archangelsk, Russland. 2008 erhielt sie ein Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, und 2016/17 verbrachte sie in Rom als Stipendiatin der Villa Massimo. 2020 folgte das Denkzeit-Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Ihr erster Roman „Rosa“ erschien 2002 (DVA), 2007 die Erzählung „Nichts, was tragisch wäre“ (DVA). Im Lubok Verlag folgte 2009 das Kinderbuch „Emma und Pferd Beere“. Ihr jüngstes Buch „Saisonarbeit“ wurde 2014 bei Spector Books publiziert. Im Rahmen des deutsch-tschechischen Residenzprogramms verbringt Heike Geißler 2021 vier Wochen in Brünn.

Viktorie Hanišová, 1980 in Prag geboren, ist Prosaautorin, Übersetzerin und Fremdsprachenlehrerin. An der Prager Karls-Universität studierte sie Anglistik und Germanistik. 2015 debütierte sie mit dem in Tschechien viel beachteten Roman „Anežka“ (übersetzt von Hana Hadas, KLAK Verlag 2019), in dem sie die dysfunktionale Beziehung einer Mutter und ihrer Stieftochter, verdeckten und offenen Rassismus sowie gesellschaftliche Stereotypen thematisiert. 2018 folgte der zweite Roman um kindliche Traumata und häusliche Gewalt „Houbařka“. Der Roman „Rekonstrukce“ beschließt die freie Trilogie, die das Thema Mutterschaft als eine Art roter Faden durchzieht. 

Vít Slíva, geboren 1951 in Hradec nad Moravicí, studierte Tschechisch und Latein an der Universität in Brno, später unterrichtete er an Brünner Gymnasien. Mit einigen seiner Schüler gründete er den nach dem Stadtviertel Královo Pole benannten Dichterkreis Královopolský okruh. Die Arbeiten seiner Mitglieder setzen auf Metaphernreichtum und knüpfen an die Poetik der modernen Klassiker František Halas und Vladimír Holan an. Nach einigen Samisdat-Publikationen veröffentlichte Slíva 1984 sein literarisches Debüt, die Sammlung „Nepokoj hodin“. Mit den folgenden mehr als zehn Gedichtbänden etablierte er sich als einer der bedeutendsten tschechischen Lyriker. Für „Bubnování na sudy“ (2002, dt. „Trommeln auf Fässer“, Gedichte, übersetzt von Kathrin Janka, Elfenbein Verlag 2020) erhielt er den Magnesia Litera Preis. 

Marek Toman, geboren 1967 in Prag, studierte Philosophie an der Prager Karls-Universität, war Kulturredakteur im Tschechischen Rundfunk und ist seit 1997 im Tschechischen Außenministerium beschäftigt. Seine erste Gedichtsammlung „Já“ (1987) veröffentlichte er noch vor der Wende, 2003 folgte sein erstes Kinderbuch „O Ryzce a Vraníkovi“. 2011 erschien der Roman für Erwachsene „Frajer“. In diesem erzählt er die Geschichte zweier Brüder vor dem Hintergrund der Samtenen Revolution. Wahre Ereignisse der tschechischen und europäischen Geschichte sowie der jüdischen Kultur inspirieren auch die folgenden Romane des Autors. Im Deutschen erschien kürzlich sein Kinderbuch „Die Konditorei zum Schielenden Jim“ (übersetzt von Raija Hauck, Drava Verlag 2020). 2019 wurden die Romane „Die große Neuigkeit vom schrecklichen Mord an Šimon Abeles“, übersetzt von Raija Hauck, Wieser Verlag 2019, und „Der Prager Golem“, übersetzt von Julia Miesenböck, bahoe books 2019, veröffentlicht.

Irena Dousková ist Drehbuchautorin, Publizistin, Dichterin und Schriftstellerin. Sie kam im Jahr 1964 in Příbram zur Welt. Seit 1976 lebt sie in Prag, wo sie Jura an der Karls-Universität studierte. Den Juristenberuf übte sie jedoch nie aus, sondern arbeitete in verschiedenen Anstellungen und als Journalistin. Heute ist Irena Dousková als freiberufliche Schriftstellerin tätig. Auf Deutsch erschien jüngst ihr Roman „Die weißen Elefanten“, übersetzt von Mirko Kraetsch, Balaena Verlag, Oktober 2020, und 2006 wurde „Der tapfere Bella Tschau“, übersetzt von Mirko Kraetsch, im Deutschen Taschenbuch Verlag veröffentlicht.

Das deutsch-tschechische Festival findet im Rahmen der Reihe „Echo Tschechien 2020“ statt, die von der Mährischen Landesbibliothek Brünn im Auftrag des Kulturministeriums der Tschechischen Republik durchgeführt wird, gemeinsam mit dem Tschechischen Literaturzentrum Prag, dem Tschechischen Zentrum Berlin, dem Generalkonsulat der Tschechischen Republik in Sachsen und zahlreichen Kooperationspartnern.

 

PRESSEKONTAKT

Echo Tschechien 2020                            

Susanne Meierhenrich

Pressesprecherin

M 0049-(0)171-742 1717

smeierhenrich@t-online.de       

Website                                

 

Schaubühne Lindenfels Leipzig 

Axel Kunz

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

M 0049-(0)179-3233 718

axel.kunz@schaubuehne.com

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