ECHO TSCHECHIEN 2021: Marek Toman - Lob des Opportunismus

Lesungen

28. Mai 2021 - 19:00 bis 20:00

Schaubühne Lindenfels, Karl-Heine-Str. 50, 04229 Leipzig

ECHO TSCHECHIEN 2021 – SCHAUBÜHNE LINDENFELS, LEIPZIG

"Live aus dem Ballsaal der Schaubühne"

Marek Toman / Lesung und Gespräch 

Lob des Opportunismus

Moderation und deutsche Stimme: Raija Hauck, Übersetzerin 

 

Marek Toman 

Der Dichter, Prosaautor und Publizist Marek Toman (*1967 in Prag) absolvierte ein Studium der Philosophie an der Prager Karls-Universität, war Kulturredakteur im Tschechischen Rundfunk und ist seit 1997 im Tschechischen Außenministerium beschäftigt.  Seine erste Gedichtsammlung Já (1987) veröffentlichte er noch vor der Wende, 2003 folgte sein erstes Kinderbuch O Ryzce a Vraníkovi.  Wahre Ereignisse der tschechischen und europäischen Geschichte inspirieren die Romane des Autors. Viel besprochen wurde Chvála oportunismu (2016), in dem Toman das Czernin Palais, heute Sitz des Prager Außenministeriums, seine Geschichte erzählen lässt. Seine Bücher wurden bisher ins Englische, Finnische, Polnische, Ungarische und Deutsche übersetzt. 

Lob des Opportunismus

Im Roman Lob des Opportunismus (übersetzt von Raija Hauck, Drava Verlag/AT, März 2021), der im Original 2016 erschien und den Preis des Tschechischen Literaturfonds erhielt, trifft ein unerwarteter und außergewöhnlicher Erzähler auf ein spannendes Stück mitteleuropäischer Geschichte. Dieser Erzähler bildet sich sehr viel auf seine Größe, seine Urteilsfähigkeit und Allwissenheit ein, wirkt dabei aber häufig borniert und manchmal witzig. Ein Palast als Erzähler? Von der angesehenen Familie Černín in Prag erbaut, hat er in seiner langen Historie viele Funktionen erfüllen müssen: Residenz, Kaserne, Armenhaus, Sitz des Reichsprotektors und Außenministerium eines neuen Staates. So bewahrt er in seinen Wänden viele Geheimnisse, denen er seine eigene Interpretation mitgibt. Als Leitmotiv zieht sich durch das ganze Buch die Suche nach einem Verständnis für die Person und das tragische Ende des tschechoslowakischen Außenministers Jan Masaryk. Aber auch zartere Gefühle spielen eine Rolle – hofft doch der Palast, ein standhafter Soldat und Fechtmeister, seine Gefühle mögen von der feinsinnigen und barmherzigen Loreto-Kapelle erwidert werden. 

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