Tschechische Autorinnen und Autoren auf dem Weg nach Frankfurt/Main

Am Montag, den 11. Oktober, unterzeichnete der tschechische Kulturminister Lubomír Zaorálek eine Absichtserklärung („Letter of Intent“), mit der die Tschechische Republik ihr Interesse bekundet, im Jahr 2025 oder 2026 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse zu sein. Ein verbindlicher Antrag wird im Juni 2022 eingereicht; die endgültige Entscheidung von deutscher Seite wird im Sommer getroffen.

"Dies ist eine einmalige Gelegenheit für uns", sagte der Kulturminister bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung. "Wenn wir ausgewählt werden, eröffnet dies eine breite Palette an Möglichkeiten für zeitgenössische tschechische Autorinnen und Autoren sowie für die gesamte tschechische Buch- und Verlagsbranche. Die tschechische Literatur hat die Chance, wieder zu einer Weltmarke zu werden".

Eine Präsentation als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse wäre eines der wichtigsten Ereignisse für die Tschechische Republik im Bereich der tschechischen Literatur und Kultur nach 1989. Die Frankfurter Buchmesse ist eine der größten Buchmessen der Welt und das Gastland genießt sowohl während der Messe als auch in den Jahren vor und nach dem Gastlandauftritt weltweite Aufmerksamkeit. Die Präsentation würde die tschechischen Schriftsteller, ihre Bücher, ihre Verleger, Übersetzer und den gesamten Literatur- und Buchsektor im Allgemeinen, der traditionell ein fester Bestandteil der modernen tschechischen Kultur ist, ins Rampenlicht rücken.

Das Kulturministerium möchte mit der Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse 2025 – in Zusammenarbeit mit der Mährischen Landesbibliothek in Brünn, die mit der Vorbereitung der tschechischen Präsentation auf internationalen Buchmessen beauftragt ist – an den erfolgreichen Gastlandauftritt der Tschechischen Republik auf der Leipziger Buchmesse 2019 anknüpfen. Damals fanden im Rahmen des tschechischen Kulturjahres im deutschsprachigen Raum zahlreiche Veranstaltungen statt, welche in einem viertägigen Programm in Leipzig gipfelten, bei dem fast sechzig Autoren und mehr als achtzig neue Übersetzungen tschechischer Literatur ins Deutsche vorgestellt wurden. Die Buchmesse förderte den tschechisch-deutschen Dialog erheblich, und zwar nicht nur den literarischen, sondern auch den kulturellen und gesellschaftlichen Dialog im Allgemeinen.

Die Frankfurter Buchmesse findet jeden Herbst statt, dieses Jahr vom 20. bis 24. Oktober. Am Nationalstand (Halle 4.0, Nr. B82) werden auf einer Fläche von einhundertzwanzig Quadratmetern neue Werke der zeitgenössischen tschechischen Prosa, Lyrik, Comics, Kinder- und Jugendliteratur und Essays angeboten; Marek Toman (Chvála oportunismu / Lob des Opportunismus) und Viktorie Hanišová (Houbařka / Die Pilzsammlerin) werden ihre neuen Übersetzungen (üb. von Raija Hauck, Wieser Verlag) persönlich vorstellen.

Die Frankfurter Buchmesse ist die größte internationale Buchmesse und ein Treffpunkt für die wichtigsten Experten aus den Bereichen Literatur, Bildung, Film und Wissenschaft. Einer der Schwerpunkte der Messe ist seit 1976 der jährlich wechselnde Ehrengast, der den Besuchern seinen Buchmarkt, seine Literatur und seine Kultur vorstellt. Die Frankfurter Buchmesse ist auch für die Beteiligung deutscher Verlage an internationalen Buchmessen zuständig und organisiert das ganze Jahr über Fachveranstaltungen. Die Frankfurter Buchmesse ist eine Tochtergesellschaft des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

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